Bundes-Bildungsanstalt und Kolleg für Elementarpädagogik

Projekt “transform2gether”

Transformation durch Partizipation (II): Aufbau eines Expertise-Netzwerkes und einer Kompetenz-Plattform für die Stärkung schulischer Demokratie und globalen Lernens

„Wie wir immer noch Bildung organisieren und Lernmöglichkeiten strukturieren, reicht nicht aus, um friedliche Gesellschaften, einen lebenswerten Planeten und eine gerechte Wohlstandsverteilung zu ermöglichen“, lautet der Befund der UNESCO zu den drängenden Fragen unserer Zeit. Das Projekt „transform2gether“, geleitet von der Universität Klagenfurt in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen Kärnten, Tirol und Wien, setzt aus dieser Einsicht bei den tragenden Personen von Schule an.

Im Projekt werden Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulsozialarbeiter/innen aus 8 Schulen in Wien, Kärnten und Tirol eingeladen, sich über eigens entwickelte Kurse mit den Möglichkeiten einer demokratischen Schulkultur und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auseinanderzusetzen. Diese werden anschließend mit den Schülerinnen und Schülern an den Partnerschulen in partizipativen Forschungswerkstätten erprobt. Dabei geht es darum, dass sich die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen kleine Projekte zur Stärkung von Partizipation und Demokratie an ihrer Schule vornehmen und durch niederschwellige Forschungsmethoden die dadurch angeregten Veränderungen dokumentieren und reflektieren. Begleitet vom Projektteam erkunden die Akteurinnen und Akteure von Schule somit selbst die Potenziale, Barrieren, Widerstände, Konflikte und Lösungsansätze für eine partizipative und demokratische Schule:

  • Für eine Schule, in der das richtige Wissen nicht von vornherein vorgegeben ist, sondern gemeinsam exploriert wird.
  • Für eine Schule, in der Regeln nicht verordnet, sondern ausgehandelt werden.
  • Für ein Schulleben, das von allen Beteiligten in Verantwortlichkeit und Mitbestimmung gestaltet wird.

Es geht im Projekt dabei nicht um perfekte Umsetzungen, sondern um ein Lernen aus den Erfahrungen, etwa aus dem Aufspüren von Widerständen, aus der Bearbeitung von Konflikten und auch aus Misslingen und Scheitern. Eine Resonanzgruppe, in die neben Lehrkräften und Schulleitungen auch Schüler*innen einbezogen werden, wird über den gesamten Projektzeitraum hinweg immer wieder um Feedback gebeten. Durch partizipative Forschungsmethoden tragen alle Beteiligten zu einem ständigen Lernen über Potenziale und Grenzen einer demokratischen und partizipativen, also inklusiven und Teilhabe ermöglichenden Schule bei. Auf diese Weise soll mit dem Projekt ein Expertise-Netzwerk von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulleitungen und anderen Akteurinnen und Akteuren von Schule entstehen.

Die Erkenntnisse fließen in einer digitalen Kompetenz-Plattform zusammen und werden allgemein zur Verfügung gestellt. Diese Kompetenz-Plattform wird auch nach Projektabschluss als digitaler Ort der Dokumentation und des Austausches vom Projektteam weitergeführt, mit der Möglichkeit der Mitwirkung der beteiligten Schulen. Die Grundidee des Projektes soll sich auf diese Weise auch über den Projektzeitraum hinaus weiter ausbreiten – nämlich, dass die dringend benötigten Veränderungen im Verhalten von Menschen miteinander und gegenüber Natur und Umwelt – die sogenannte große Transformation – der Arbeit im Kleinen sowie der Ermutigung durch Erprobung und Erfahrung bedürfen. Vom Ausloten dessen, was möglich ist und was noch schwierig ist, wird jenes berühmte Lernen erhofft, das nicht für die Schule, sondern fürs Leben seinen Wert entfaltet.

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